einfamilienhaus kilchberg
Auftraggeber | Manuel Grenacher |
Objekt-Standort | Kilchberg |
Ausführungsjahr | 2021 |
Architektur | Tobias Ackermann Property One |
Innenarchitektur | thomas sutter ag |
Bauleitung | Property One |
Partner | werkholz ag |
Eine wahrhaftig traumhafte Aufgabe durften wir mit dem Innenausbauprojekt eines Einfamilienhauses in Kilchberg im Kanton Zürich übernehmen. Unser Kunde hat uns mit einem Gesamtumbau einer Liegenschaft beauftragt. Er hatte klare Vorstellungen in welche Richtung der Innenausbau gehen sollte: Der Stil Ludwig XVI. sollte neu interpretiert werden.
freundlicher empfang
Wenn man das Haus betritt, wird man freundlich von einer Kombination aus Tradition und Moderne empfangen. Ein Treppenaufgang in Nussbaum wird sekundiert von einem Licht-Kunstwerk und einem Lowboard in Himmelblau.
eleganter aufgang
Die ganz in Nussbaum gehaltene Treppe mit einem leichten Stabellen-Treppengeländer und dezenter Wandbeleuchtung lässt Schönes erahnen. Was erwartet den Besucher wohl im im Obergeschoss?
kochen mit stil
Die luxuriöse Einbauküche stammt aus der Möbelwerkstatt von thomas sutter. Die typische Rautenform auf den Deckflächen ziehen sich ab hier durchs ganze Haus und sind immer wieder als roter Faden anzutreffen. Auch die Küche vereint Tradition mit modernem Design und höchster Handwerkskunst. Hier wird Kochen definitiv zur Lieblingsbeschäftigung für Gaumen und Auge.
esstisch für den kleinen hunger
Unmittelbar neben der Küche befindet sich ein Essbereich – sozusagen für den kleinen Hunger. Im Hintergrund nehmen wir die Küchenfronten in Nussbaum mit Raute wiederum auf und platzieren darin elegant die Kaffeemaschine. Als Essplatz haben sich die Eigentümer für den Tisch Ellie aus unserer Kollektion 33 entschieden. Die Stühle stammen aus unserer Serie carlo und die Bezüge mit dem floralen Muster «Art Poesia» stammen aus dem Hause Christian Fischbacher.
für gemütliche runden
Für die grössere Tafel-Runde durften wir einen ovalen Tisch in Anlehnung an unser Modell xavier produzieren. Umgarnt wird der grosse Gesellschaftstisch wiederum von unserem Stuhl carlo, wiederum in einer Spezialversion produziert. Die Bezüge kommen in einem samtigen, königlichen gelb/beige Ton daher und passen zusammen mit dem Kronleuchter hervorragend zum Nussbaumholz und dem im ganzen Haus anzutreffenden Stil Ludwig XVI.
ein weinschrank der träumen lässt
Im begehbaren Weinschrank aus Nussbaum lagern feine Tropfen bestens temperiert und sortiert. Den Schinken zum Wein und Apéro gibt es natürlich extra fein geschnitten. Der Weinschrank fügt sich nahtlos in das Design der ganzen Inneneinrichtung ein und stammt ebenfalls aus dem Haus thomas sutter.
verwendete produkte
Grosser Auftritt
Erlesenes Nussbaumfurnier, feine Mosaiken und Glaus aus Murano: Der Unternehmer Manuel Grancher hat ein Fabile für edles Material und Manufakturen. Für das elegante Zuhause seiner vierköpfigen Familie am Zürichsee liess er den Louis-seize-Stil neu interpretieren.
Nachfolgender Text wurde von Claudia Durian redigiert, die Fotos stammen von Christoph Theurer. Der Text ist im Original im Magazin NZZ residence im März 2024 erschienen und steht zum Download bereit.
Künstliche Intelligenz und Chat-GPT – auf diesem Gebiet ist Manuel Grenacher zu Hause. Digital Natives, und nicht nur die, kennen den selbständigen Softwareunternehmer. Auch in der Wirtschaftspresse hat er einen Namen, seit er sein Startup 2018 an den börsenkotierten deutschen Konzern SAP verkauft hat, einen weltweit operierenden Anbieter von Datenverarbeitung.
Vor zwei Jahren gründete der Entrepreneur die Firma Unique, die eine auf künstlicher Intelligenz (KI) basierende Plattform entwickelt, die Finanzdienstleister bei der Beratung und dem Verkauf unterstützt. Die Namensrechte lagen zu der Zeit noch beim Flughafen Zürich, der sich in den neunziger Jahren so nannte. Grenacher und sein Geschäftspartner konnten sie übernehmen. Unique – das ist auch eine treffende Beschreibung für sein Einfamilienhaus in Kilchberg bei Zürich, an einer der besten Lagen in Stadtnähe. Wer glaubt, hier ein cooles, mit hippen Möbeln, Stahl und Glas eingerichtetes Interieur vorzufinden, wird nicht fündig. Industriell produzierte Systemmöbel sind seine Sache nicht.
Duft von frischem Holz
Der Unternehmer hat ein Faible für handgefertigte Einrichtungsgegenstände aus Holz, mit Intarsien und Stilelementen, die sich an die Zeit des Louis-seize anlehnen. Der Stil ist nach dem französischen König Ludwig XVI. benannt, typisch sind exklusive und zierliche Formen. Und woher kommt die Liebe für eine tradierte Handwerkskunst aus Holz, die in Europa kaum
noch gefertigt wird und die eher im Orient oder in Asien ihre Liebhaber hat? Manuel Grenacher wuchs im Aargau auf, seine Eltern hatten dort eine Schreinerei. Der Duft von Holz, die unterschiedlichen Baumarten und die Schönheit der Maserungen prägten sich tief in sein Gedächtnis ein. Er selbst arbeitete als Jugendlicher auch in der Werkstatt mit, sah, wie sich aus einem
Baumstamm ein schönes Möbelstück herstellen lässt. Studiert hat er Informatik im Aargau, er lebte dann für mehrere Jahre in San Francisco. Aber seine Herkunft, die Liebe zur Natur, für hochwertiges Kunsthandwerk und die Wertschätzung regionaler Materialien spürt und sieht man in seinem Familiendomizil überall.
In Thomas Sutter aus Appenzell fand er für den Innenausbau und das Interior Design einen kongenialen Partner. Auch er ein Selfmademan, der schon mit 22 Jahren eine eigene Firma gründete. Im Jahr 2003 gewann er bei den Berufsmeisterschaften der Schreiner den Weltmeistertitel. Inzwischen entwirft Sutter wertvolle Designermöbel und führt ein Interior-Geschäft in
Appenzell mit über 700 Quadratmetern. Sein Unternehmen hat sich vom reinen Schreinerbetrieb zu einem Partner für hochwertige Innenarchitektur-Projekte entwickelt, «Von der Beratung über die Produktion bis zur Bau- und Projektleitung bieten wir alles an», sagt Sutter und ergänzt: «Entscheidend sind die Details, denn die Qualität zeigt sich in den kleinen Dingen.» Schon die doppelflügelige Eingangstüre mit dekorativen Glasfüllungen und Kassettenfronten verrät, dass die Bewohner einen Sinn für aufwendige Handwerkstechniken haben. Auf allen drei
Ebenen im Haus der vierköpfigen Familie bedecken Eichendielen in raffiniertem Chevron-Muster den Boden.
Präzision und Talent
«Hierfür werden Rhomben im 45-Grad-Winkel verlegt, was ein hohes Mass an Präzision, Talent und Handwerksfertigkeit erfordert», erklärt der Holzexperte. Das Treppengeländer mit leicht gewölbten Staketen skizzierte Sutter nach den Vorstellungen des Bauherrn. Er setzte seine Ideen mit viel Fingerspitzengefühl um. «Es war wie beim Pingpong – wir spielten uns die Bälle zu», meint Sutter. Die Wand zum Wohn- und Gästezimmer wurde mit Nussbaumfurnier verkleidet. Ein Meisterstück ist der begehbare Weinschrank, in dem feinste Tropfen aus Italien und Frankreich lagern. Vorbild war der Genussraum des Fünfsternehotels The Chedi in Andermatt. Selbstverständlich darf auch eine Schneidemaschine von Berkel nicht fehlen. An den Weinschrank schliesst die offene Einbauküche an: das Masterpiece von Thomas Sutter. Auch hier sind die Rhomben ein wichtiges Stilelement: Das dreidimensionale Gitter wurde per Laser angefertigt und dann in den Rahmen der Oberschränke montiert. In den Glasfüllungen tauchen die Karos ebenfalls wieder auf. Die Griffe der Ober- und Unterschränke sind alle aus bronziertem Messing. In die Messing-Rückwand hinter der Spüle wurde extra ein florales Muster eingeschliffen.
Florales Muster
Besonderen Wert legte der Eigentümer auf die Lichtinszenierung. Die Schiene von Flos sollte bündig zur Decke eingebaut werden. Zusätzlich bieten die in die Kassettendecke eingelassenen LED-Leuchten des österreichischen Lichtdesigners Georg Bechter perfektes Allgemeinlicht. Sie wurden an den Kreuzpunkten der Metallschienen montiert und fallen so kaum auf. Zum rückwärtigen Garten hin ist ein gemütlicher Sitzplatz entstanden. Für Behaglichkeit sorgen die gepolsterten Rücklehnen des drehbaren Sessels «Carlo» von Thomas Sutter. Der Samtstoff von Christian Fischbacher changiert in vielen Blautönen. Auch hier taucht ein florales Muster auf. Die Deckenleuchte wurde mit einem passenden Stoff bezogen. Das Faible des Hausherrn für royales Blau ist unverkennbar: Die Sofas und Sessel erhielten ebenfalls einen Veloursbezug, die noblen Solitäre im Wohnbereich leuchten in Ultramarinblau. Von hier bietet sich ein unverbauter Blick auf den Zürichsee. Durch die raumhohen Fensterelemente mit schmalen Profilen von Skyframe wird die Landschaft erlebbar. Die Architektur entwarfen Profis von Property One, ein Dienstleistungsunternehmen mit Standorten in Zürich, Zug, Basel und Ascona. Die Immobilienentwickler haben alles organisiert – von der Suche bis zur Baubegleitung. Auf dem Hanggrundstück mit Seeblick stand ursprünglich ein nicht mehr zeitgemässes Haus aus den siebziger Jahren. Die Besitzer, ein Senioren-Ehepaar, wünschte eine altersgerechte Penthouse-Wohnung und nahm Kontakt mit Property One auf, um einen Partner für das Projekt zu suchen. Die Ebenen darunter sollten verkauft werden.
Modernität mit orientalischem Touch
Der leitende Architekt des Immobilienspezialisten, Tobias Ackermann, kannte Grenacher von anderen Projekten und wusste, dass dieser ein spektakuläres Objekt suchte. Property One organisierte dann ein Treffen mit den Grundstückbesitzern. «Es stellte uns vor grösste Herausforderungen», erklärt der Designer, «alle Wünsche und Ideen der beiden Bauherren unter einen Hut zu bringen.» Das maximale Bauvolumen lag bei 580 Quadratmetern Wohnfläche, der obere Attikabereich im vierten Geschoss durfte aber aus baurechtlichen Gründen nicht zu gross werden. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Im Untergeschoss zur Strassenseite liegen jetzt die Garage für beide Parteien und der Hauseingang. Von dort führen eine Treppe und zwei getrennte Aufzüge in die separaten Wohnbereiche der Besitzer. Im ersten Geschoss der Grenachers sind die Kinderzimmer und der Wellnessbereich. Hier entwickelte seine Frau einen lässigen Stil mit ausdrucksstarken Stoffen. Modernität sollte sich mit orientalischen und asiatischen Elementen paaren. Pure Entspannung bietet die bodenebene Walk-in-Dusche mit Rainshower-Paneel. Für den Valser Granit an der Wand und am Boden fuhren Tobias Ackermann und Manuel Grenacher extra in den Steinbruch, um ihn auszusuchen.
Subtiles Lichtkonzept
Daneben wurde der Hamam platziert. Die Mosaikfliesen schimmern in den Farben des Ozeans, wie Sterne funkeln die Einleger mit Goldauflage. Ackermanns subtiles Lichtkonzept
verwandelt es in einen Traum aus «1001 Nacht». Die Sauna von Klafs aus Nussbaumholz bietet ein spezielles Wellnessvergnügen und sogar einen Ausblick in den Lichtinnenhof. Auf den Sofas von Roche Bobois relaxt die Familie. Der Rahmen ist aus Buchenholz. Das Modell wird in Europa hergestellt, was der Wunschvorstellung des Bauherrn entspricht, möglichst regionale Produkte zu verwenden. Der Designer Hans Hopfer entwarf das «Mah Jong», das noch heute zu den bekanntesten Sitzgelegenheiten aus dem Hause Roche Bobois zählt, im Jahr 1971. Jedes Kissen wird im eigenen Atelier handgefertigt. Die Bezüge stammen vom italienischen Luxus-Couturier Missoni, dessen Markenzeichen fliessende Zickzack-Strickwaren sind. Der Eyecatcher auf dieser Etage ist über dem stahlblauen Sideboard das Kunstobjekt des weltbekannten spanischen Künstlers Josep Sanjuán Plá, der seit Jahren einige Fenster der Kathedrale Sagrada Família in Barcelona verschönert. Die Wandfarbe stimmte Thomas Sutter perfekt darauf ab. Über die elegante Treppe geht es von dort in den Wohnbereich der Familie. Das zweite Obergeschoss, die dritte Ebene, bewohnen beide Eigentümer. Property One teilte diese Etage längs, damit sie gleichermassen von der traumhaften Seesicht profitieren. Hier entstand der Rückzugsbereich von Manuel Grenacher und seiner Frau. Parallel zueinander angeordnet sind das Gästezimmer, die Ankleide, das Schlafzimmer und das grosse Bad.
Wie gemacht für ein Stadtpalais
Die luxuriöse, voll verglaste Duschkabine wurde mittig platziert. Das Paar entschied sich für grossformatige Steinzeugplatten, die den Carrara-Marmor perfekt imitieren, aber viel pflegeleichter sind. Als wären sie für ein traditionsreiches Pariser Stadtpalais gedacht, gestaltete Thomas Sutter die beiden Waschtische: Die zwei sanft gerundeten Unterschränke mit feinem Rautendekor aus Nussbaum ruhen auf vier schmalen Füssen mit Messingkappen. Herrschaftlicher Blickfang sind die beiden originalen Louis-seize-Spiegel mit Blattvergoldung, die Grenacher auf der Online-Plattform für antike und moderne Möbel, 1stDibs, entdeckte. «So grosse Spiegel sind eine Seltenheit», erklärt der Liebhaber. Auch die sind unique!